Wahrnehmung kann als Fähigkeit definiert werden, Informationen über unsere Sinne aktiv aufzunehmen und zu verarbeiten. Diese Verarbeitung der verschiedenen Sinneseindrücke umfasst eine Reihe von Prozessen, die uns zu zwei zentralen Eigenschaften der Wahrnehmung führen, die erklären, warum deine Marke in jedem Kopf anders aussieht.
Wahrnehmung ist selektiv
Unser Gehirn kann die Fülle an Informationen, die täglich auf uns einprasseln, nicht vollständig aufnehmen und verarbeiten. Unsere Wahrnehmung ist demzufolge durch begrenzte Aufmerksamkeit bzgl. der vielen Informationen eingeschränkt, sodass nur bestimmte Aspekte der Umwelt aufgenommen und andere ausgeblendet werden.
Dieser Vorgang beruht vor allem auf 3 Wahrnehmungsfiltern:
- Neurologische Filter
- Soziale & Kulturelle Filter
- Individuelle Filter
Folglich kann dieselbe Information oder derselbe Reiz durch mehrere Personen sehr unterschiedlich wahrgenommen werden. Selbiges gilt auch für Marken (von denen sowieso nur relativ wenige durch die Trichter durchgelassen werden).
Jeder sieht die Welt durch die Brille, die zu seinen Augen passt.
Wahrnehmung ist konstruktiv
Unsere Wahrnehmung ist kein Abbild der Wirklichkeit, sondern konstruiert aus den verfügbaren Informationen eine handlungsrelevante interne Repräsentation.
Diese wiederum beruht vor allem auf den Erfahrungen und Erwartungen jedes Individuums. Aber auch weitere Persönlichkeitsmerkmale wie Gefühle, Bedürfnisse, Interessen und Wertvorstellungen beeinflussen welche Menschen deine Marke erreicht.
Darüber hinaus spielen soziale Faktoren (gesellschaftliche und kulturelle Gegebenheiten) als auch die Beschaffenheit unserer Sinnesorgane eine zentrale Rolle in unserer Wahrnehmung.
Diese interindividuellen Unterschiede erklären warum eine Marke in jedem Kopf anders konstruiert und entsprechend interpretiert, assoziiert und empfunden wird.
Auch eine Marke kann über verschiedene Sinne wahrgenommen werden
Während des Wahrnehmungsprozesses werden Informationen über die verschiedenen (weitgehend unabhängigen) Sinneskanäle aufgenommen, um sie anschließend zu einem ganzheitlichen Bild zusammenzufügen. Die parallele Aufnahme über mehrere Sinneskanäle erhöht die Wahrscheinlichkeit der Informationsverarbeitung und die Wahrscheinlichkeit, sich im Nachhinein besser daran erinnern zu können.
Vor diesem Hintergrund ist die multi-sensuale Gestaltung ein wertvolles Instrument, um ein konsistentes Bild deiner Marke zu erzeugen, das sich im Gedächtnis und Bewusstsein der Menschen verankert. Mit der ganzheitliche Ansprache der Sinne können gezielt Emotionen geweckt und eine emotionalen Bindung aufgebaut bzw. gefestigt werden.
Nur so kann deine Marke intensiv wahrgenommen werden und einen bleibenden Eindruck hinterlassen.
Stell’ dir folgende Fragen, um Potenziale für deine Marke festzustellen:
- Wie konsistent ist das Erlebnis mit deiner Marke?
- Welche Sinneskanäle werden dabei bereits berücksichtigt?
- Wie kann das Erlebnis auf weiteren Sinneskanälen sinnvoll ausgestaltet werden?